Kommunikation mit Menschen mit Demenz und Validation
Die Kommunikation mit einem geliebten Menschen, der an Demenz leidet, stellt eine besondere Herausforderung dar. Es kann schwierig sein, Missverständnisse zu vermeiden und eine emotionale Verbindung aufrechtzuerhalten. Eine effektive Methode, um die Kommunikation zu verbessern, ist die Validation.
Grundprinzipien der Kommunikation mit Demenzkranken
Einfache und klare Sprache: Verwenden Sie kurze, einfache Sätze und vermeiden Sie komplexe Fragen. Sprechen Sie langsam und deutlich, um sicherzustellen, dass Ihr Angehöriger Sie versteht.
Nonverbale Kommunikation: Gestik, Mimik und Körperhaltung spielen eine große Rolle. Ein freundliches Lächeln, beruhigende Berührungen und ein offener Blickkontakt können viel bewirken.
Geduld und Ruhe: Lassen Sie Ihrem Angehörigen Zeit zum Nachdenken und Antworten. Vermeiden Sie es, ihn zu unterbrechen oder zu drängen.
Wiederholungen: Wiederholen Sie wichtige Informationen oder Fragen, um sicherzustellen, dass sie verstanden wurden. Seien Sie nicht frustriert, wenn es mehrere Versuche braucht.
Aktives Zuhören: Zeigen Sie Interesse und Verständnis. Nicken Sie bestätigend, machen Sie ermutigende Geräusche und stellen Sie nach Möglichkeit Verständnisfragen.
Die Methode der Validation
Validation ist eine Kommunikationsmethode, die von Naomi Feil entwickelt wurde und darauf abzielt, die Gefühle und Wahrnehmungen von Menschen mit Demenz zu respektieren und zu bestätigen. Anstatt zu korrigieren oder zu argumentieren, werden die subjektiven Realitäten und Emotionen des Demenzkranken anerkannt und validiert.
Wichtige Techniken der Validation:
Gefühle anerkennen: Wenn Ihr Angehöriger Angst oder Verwirrung zeigt, reagieren Sie empathisch und bestätigen Sie seine Gefühle. Zum Beispiel: „Ich sehe, dass du verängstigt bist. Es muss schwer für dich sein.“
Emotionale Verbindung herstellen: Versuchen Sie, sich in die Lage Ihres Angehörigen zu versetzen und seine Perspektive nachzuvollziehen. Nutzen Sie Phrasen wie „Erzähl mir mehr darüber“ oder „Wie fühlst du dich gerade?“.
Keine Konfrontation: Vermeiden Sie es, Ihren Angehörigen zu korrigieren oder auf Fehler hinzuweisen. Stattdessen können Sie seine Realität akzeptieren und das Gespräch in eine positive Richtung lenken.
Erinnerungen aktivieren: Sprechen Sie über frühere Erlebnisse und positive Erinnerungen, die Ihrem Angehörigen vertraut sind. Fragen Sie nach Details und lassen Sie ihn erzählen.
Ruhe bewahren: In stressigen Situationen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und Sicherheit zu vermitteln. Ein beruhigender Tonfall und eine sanfte Stimme können viel bewirken.
Beispiele für Validation in der Praxis
Situation: Ihr Angehöriger besteht darauf, dass er zur Arbeit gehen muss, obwohl er längst im Ruhestand ist.
Antwort: „Erzähl mir von deiner Arbeit. Was hast du am meisten daran gemocht?“
Situation: Ihr Angehöriger ist überzeugt, dass seine längst verstorbene Mutter bald zu Besuch kommt.
Antwort: „Du vermisst deine Mutter sehr. Was habt ihr am liebsten zusammen gemacht?“
Fazit
Die Kombination aus effektiver Kommunikation und Validation kann Ihre Beziehung zu Ihrem demenzkranken Angehörigen erheblich verbessern. Diese Techniken tragen dazu bei, Missverständnisse zu reduzieren, emotionale Bindungen zu stärken und das Wohlbefinden zu fördern. Durch Geduld, Empathie und die Anwendung der Validation schaffen Sie eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit, in der sich Ihr Angehöriger verstanden und respektiert fühlt.
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