KDP - Fluch und Segen:
Wer sich viel in sozialen Medien, YouTube, Instagram und Co. bewegt hat den Begriff KDP sicher schön gehört. Für die die nicht wissen was das ist: KDP ist die Abkürzung für Kindle Direct Publishing von Amazon. Diese Plattform ermöglicht es Autoren (wie mich) ihre Bücher direkt über Amazon selbst zu verlegen, drucken und versenden zu lassen.
Jeder der sich schon einmal mit dem Gedanken getragen hat ein Buch zu schreiben, hatte dann auch sicher gleich den Gedanken:
- finde ich einen Verlag?
- muss ich Manuskripte verschicken?
- wie lange dauert das?
- kann ich damit Geld verdienen?
Dank Amazon KDP muss man sich damit nicht mehr herumschlagen.
Der Segen:
Alles ganz einfach, oder?
- schreibe dein Buch,
- gestalte dein Cover,
- bringe alles ins richtige Format (gerade am Anfang eine echte Herausforderung und zum Haare raufen),
- lade es hoch,
- bestimme deinen Preis
- fertig!
Hört sich gut an, oder?
Ist auch gut, aber auch unheimlich viel Arbeit und ein ganz schöner Lernprozess. Das Hochladen eines Buches kann einem in den Wahnsinn treiben. Die Formatierungsregeln, das Ausrechnen des Formates, Bundstegs und Beschnitts ist eine Wissenschaft für sich. Manches war für mich sicherlich einfacher da ich früher schon in der Druckbranche gearbeitet habe (siehe: Über mich) Aber dennoch hat es so manches Mal viele Versuche gebraucht, bis ein Buch durch die Amazon Qualitätsprüfung gekommen ist.
Falls du auf YouTube Videos gesehen hast, wie du schnell und einfach ein Geschäft mit Büchern aufbauen kannst und dass mit passivem Einkommen im 6-stelligen Bereich, lass die eines gesagt sein. Passiv ist hier gar nichts.
Außer dass du dein Buch schreibst, gestaltest und hochlädst, musst du dich auch selbst um deine Werbung kümmern. Das ist die Arbeit, die sonst der Verlag für dich machen würde. Der Verlag und das Team, das sich um dein Buch kümmert, gestalten in der Regel das Cover (mit einem Designer oder Team). Vor der Veröffentlichung wird vielleicht Werbung geschaltet, in Zeitungen, mit Plakaten in Buchhandlungen, eventuell werden Lesungen organisiert und Buchbesprechungen geschrieben. Auch um den Webauftritt für dein Buch musst du dich wahrscheinlich nicht selbst kümmern.
Das beschäftigt einen ganzen Stab an Menschen. Bei KDP bist du dieses gesamte Team, du allein.
Der Fluch:
Bei KDP bist dieses gesamte Team: du allein. Das alles kann ganz schön viel werden alles unter einen Hut zu bekommen.
Wenn es mir nicht einfach Spaß machen würde, hätte ich wahrscheinlich schon längst hingeschmissen. Man hat immer etwas zu tun und immer das Gefühl noch nicht genug getan zu haben. Dazu habe ich ständig neue Ideen im Kopf, schreibe jeden Monat ein neues Heft meiner Aktiv-Reihe und habe noch meinen ganz normalen Job.
Also lass dich nicht von passivem Einkommen täuschen. Das ist alles erst einmal sehr aktiv und zeitaufwändig. Und wahrscheinlich wirst du nicht mit deinem ersten Buch gleich reich werden.
Will ich dich entmutigen?
Nein ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil, ich finde KDP dennoch eine großartige Möglichkeit. Die Idee einen Verlag zu suchen, vielleicht viele Absagen zu bekommen, immer weiter Manuskripte zu verschicken, hat mich immer abgeschreckt.
Jetzt habe ich die Möglichkeiten meine Ideen umzusetzen und u veröffentlichen. Und wenn ich meine Bücher sehe und gedruckt in den Händen halte freue ich mich und bin ein wenig stolz auf das, was ich geschafft habe. Das ist ein schönes Gefühl.
Wenn du eine Idee für einen Roman hast, eine Biografie oder was auch immer dich bewegt, leg los und ergreife die Gelegenheit.
Ich wollte dir nur eine realistische Einschätzung geben. Es ist eine Menge Arbeit, es ist manchmal gar nicht so einfach, aber es macht mir immer noch Spaß.
Ich fände es spannend zu hören an was du arbeitest oder welches Buch Du schon immer einmal veröffentlichen wolltest.